Vor Ort und außer Haus

Patienteninformationen

Patientinnen und Patienten warten in der Praxis auf eine Behandlung – das ist für Sie als niedergelassene Ärztin oder niedergelassener Arzt Alltag. Aber nicht nur. Denn viele Behandlungen finden auch als Hausbesuche statt.


Welche Rolle spielen Hausbesuche im Praxisalltag?


Hausbesuche zählen vor allem bei Hausärztinnen und -ärzten zu den allgemeinen Aufgaben, vor allem mittags oder am frühen Abend, vereinzelt auch am Wochenende ohne Praxisbetrieb. Aber auch Fachärztinnen und -ärzte sind zu Hausbesuchen ihrer Patientinnen und Patienten angehalten, wenn diese nicht in die Praxis kommen können. Darüber hinaus können Hausbesuche auch von qualifiziertem Personal wie zum Beispiel VERAH (Versorgungsassistentin/-assistent in der Hausarztpraxis) oder NäPa (nichtärztlicher Praxisassistentin/nichtärztlichem Praxisassistenten) durchgeführt werden. Entscheidend dafür sind grundsätzlich der medizinische Befund und die Einschätzung der behandelnden Ärztin oder des behandelnden Arztes. Gerade ältere Patientinnen und Patienten können so ohne Aufwand regelmäßig untersucht oder bei Bedarf aufgesucht werden.


Video- und Telefonsprechstunde: Ersatz für einen Hausbesuch?


Video- oder Telefonsprechstunden können den Kontaktweg zum Patienten sinnvoll ergänzen. Für zahlreiche Untersuchungen und Befunderhebungen ist aber nach wie vor der direkte Kontakt wichtig. Für ältere Hausbesuchspatientinnen und -patienten spielt das Thema eher eine untergeordnete Rolle.


Was lässt sich beim Hausbesuch behandeln, was nicht?


Basisleistungen wie Blutdruckkontrolle, Abhören mit dem Stethoskop, mündliche Beratungen und Ähnliches sind möglich. Auch Compliance, also Einnahme und Verträglichkeit von Medikamenten, ist ein wichtiger Punkt. Untersuchungen mit besonderen Geräten, wie etwa eine Sonographie, sind zumeist nicht außerhalb der Praxisräume umsetzbar.


Welchen Anteil haben Hausbesuche im ärztlichen Alltag?


Jede Ärztin und jeder Arzt macht im Durchschnitt 8,4 Hausbesuche pro Woche. Dabei sind die Hausärztinnen und -ärzte rund dreimal häufiger im Einsatz als ihre Fachkolleginnen und -kollegen. Insgesamt belief sich der Anteil an allen Behandlungsfällen auf rund fünf Prozent.